Er wird bei Rot-Weiss Essen immer noch gerne gesehen: Erwin Koen spielte Anfang der 2000er Jahre fünf Jahre für RWE und ist den Fans in sehr guter Erinnerung geblieben.
Allen voran die leidenschaftliche Spielweise, samt der linken Klebe des Niederländers, hatten es dem Publikum im damaligen Georg-Melches-Stadion angetan.
In 145 Pflichtspielen für RWE traf "Erwiiiiin" 36 Mal ins Schwarze und bereitete auch acht Treffer vor - und Koen kassierte auch 32 Gelbe Karten. Die Fans liebten ihn für seinen Einsatz und seine Leidenschaft - Attribute, die den aktuellen RWE-Profis beim 0:3 gegen 1860 München fehlten. Einen Tag nach dieser Heimklatsche musste Trainer Christoph Dabrowski gehen.
Für den 46-jährigen Koen, der im Amateurbereich bei Trekvogels Trainer ist, eine Entscheidung, die ihn traurig machte. "Als ich das am Montagmorgen bei reviersport.de gelesen habe, war ich erstaunt. Denn Dabrowski hatte unter den Fans viele Fürsprecher und war durchaus beliebt. Natürlich gab es auch kritische Stimmen. Aber letztendlich wurde er entlassen, ohne in dieser Saison "Dabrowski-Raus"-Rufe zu hören. Ein ungewöhnlicher Vorgang bei RWE."
Nach dem 0:3 gegen 1860 München hat sich Rot-Weiss Essen von Trainer Christoph Dabrowski getrennt. Aber der Trainerwechsel wird nicht alle Probleme lösen, sagen unsere Experten.
Aber: Man muss sich den Arsch aufreißen, man muss laufen und kämpfen. Das sollte eigentlich für einen topfitten Ex-Profi das Einfachste sein - laufen und kämpfen! Dass man Fehler macht, dass der Ball verspringt, alles ist zu verzeihen, aber nicht, wenn man keine Einstellung hat. Schon gar nicht an der Hafenstraße vor über 15.000 verrückten Menschen, die ihren RWE so sehr lieben.
Erwin Koen
Er ergänzt: "Am Ende des Tages weiß ein Trainer aber natürlich auch, dass es sehr gefährlich wird, wenn keine Ergebnisse eingefahren werden und diese fehlten RWE und Dabrowski in den letzten Wochen. Schade. Aber für Rot-Weiss geht es weiter. Wir haben noch nicht einmal Saison-Halbzeit. Der Abstieg muss auf jeden Fall verhindert werden. Jetzt müssen alle im Verein enger zusammenrücken und alles dafür tun, damit Rot-Weiss Essen nicht wieder von der Bildfläche des deutschen Profifußballs verschwindet."
Laut Koen ist dafür nicht nur ein neuer Trainer vonnöten, sondern auch eine gänzlich andere Einstellung und Haltung der Spieler - allen voran in den Heimspielen an der Hafenstraße. Koen appelliert an die Essener Profis: "Wenn ich höre, dass gegen 1860 München die Laufbereitschaft und die Leidenschaft fehlen und sogar von Lustlosigkeit die Rede ist, dann packe ich mir an den Kopf und glaube das nicht. Die Spieler müssen doch wissen, dass man bei RWE kein Zauberfußballer sein muss. Aber: Man muss sich den Arsch aufreißen, man muss laufen und kämpfen. Das sollte eigentlich für einen topfitten Ex-Profi das Einfachste sein - laufen und kämpfen! Dass man Fehler macht, dass der Ball verspringt, alles ist zu verzeihen, aber nicht, wenn man keine Einstellung hat. Schon gar nicht an der Hafenstraße vor über 15.000 verrückten Menschen, die ihren RWE so sehr lieben."